Sabbatical - Auszeit und Karriere miteinander vereinbaren
Veröffentlicht am 27.04.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Sabbatical ist ein Begriff, der sich erst in den letzten Jahren geprägt hat. Genau genommen handelt es sich um einen unbezahlten Urlaub, den Sie für eine längere Zeit von Ihrem Arbeitgeber gewährt bekommen. Sie können auch als Freiberufler oder Selbstständiger ein Sabbatical einlegen. Der Vorteil liegt darin, dass Sie niemanden fragen müssen. In beiden Fällen gilt es jedoch, den Lebensunterhalt zu sichern. Darüber hinaus sollten Sie nach Möglichkeit sicherstellen, dass Ihre Karriere unter der Auszeit nicht leidet. Auch Fragen zur Krankenversicherung und zur Weiterbeschäftigung sollten rechtzeitig geklärt werden.
Theoretisch können Sie Ihren Job jederzeit aufgeben und direkt in Ihre Auszeit wechseln. Dies wird als sogenannte harte Variante des Sabbaticals bezeichnet. Sie reichen die Kündigung ein und teilen Ihrem Chef mit, dass Sie Ihren anteiligen Urlaub nehmen möchten. Dann können Sie in der Regel innerhalb der nächsten drei Monate Ihr Sabbatical antreten. Wenn Sie noch nicht so lange beschäftigt sind, kann dies bereits nach einem Monat möglich sein.
Es gibt auch Chefs, die ihre Mitarbeiter nach einer Kündigung sofort aus dem Arbeitsverhältnis entlassen. Für diesen Weg sollten Sie sich nur dann entscheiden, wenn Sie sich in Bezug auf Ihre berufliche Tätigkeit ohnehin verändern wollen. Es ist wichtig, sich während des Sabbaticals bereits Gedanken zu machen, wie es für Sie beruflich weitergehen soll. Dann fallen Sie nach der Auszeit nicht in eine Zeit der Orientierungslosigkeit.
Sabbatical mit dem Chef abstimmen
Der beste Weg ist der, dass Sie das Sabbatical mit Ihrem Chef abstimmen. Hier ist in der Regel eine längere Planungsphase erforderlich. Es kommt auch darauf an, wie lange Ihre Auszeit andauern soll. Ein Sabbatical dauert in der Regel einen Monat bis zu einem Jahr. Die Zeit unter einem Monat ist nicht zielführend. Dies planen Sie besser mit einem längeren Urlaub.
Eine festgelegte Maximaldauer für die Auszeit gibt es nicht. Das Sabbatical ist keine Gesetzgebung, sondern eine individuelle Vereinbarung zwischen Ihnen und Ihrem Chef. So kann die Auszeit auch länger als ein Jahr andauern, wenn Sie es vereinbaren und finanzieren können.
Lohnfortzahlung und Sozialversicherung während des Sabbaticals
Es ist möglich, während der Auszeit weiterhin Lohn oder Gehalt zu beziehen. Dies funktioniert, wenn Sie ein Arbeitszeitkonto angelegt haben oder vorab eine Zeitlang auf einen Teil Ihres Gehalts verzichten. Sie sparen das Geld quasi für die Auszeit an. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass Sie während des Sabbaticals krankenversichert bleiben. Bekommen Sie von Ihrem Chef eine unbezahlte Freistellung, ruht Ihr Arbeitsverhältnis.
In dieser Zeit muss der Arbeitgeber für Sie keine Sozialversicherungsbeiträge abführen. Für Sie bedeutet dies, dass Sie sich um die Kranken- und Pflegeversicherung selbst kümmern müssen. Gleiches gilt für die Arbeitslosengeldversicherung. Diese ist im Gegensatz zur Kranken- und Pflegeversicherung aber nicht verpflichtend. Sie können auch selbst entscheiden, ob Sie in dieser Zeit in die Rentenversicherung einzahlen müssen.
Die Karriere nach dem Sabbatical weiterführen
Haben Sie eine Vereinbarung mit Ihrem Chef getroffen, können Sie Ihre Karriere nach dem Sabbatical nahtlos weiterführen. Dies gelingt auch, wenn Sie gekündigt haben und nach der Auszeit in einem anderen Beruf durchstarten. Wichtig ist, dass Sie bereits vor dem Beginn der Arbeitsruhe eine Perspektive haben, mit der es später weitergeht.
Bedenken Sie auch, dass Sie die Auszeit in Ihrem Lebenslauf erklären und bei eventuellen Bewerbungsgesprächen gegebenenfalls verteidigen müssen. Da die Arbeitswelt in den letzten Jahren jedoch offener geworden ist, wirkt sich eine kreative Schaffenspause in der Regel nicht negativ auf Ihre Karriere aus.