Karriereentscheid mit Bauch und Verstand: Warum Intuition zählt
Veröffentlicht am 06.10.2025 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter - Bildquelle: Getty Images
Ein attraktives Jobangebot, ein gutes Gehalt, moderne Büros – und trotzdem meldet sich innerlich ein ungutes Gefühl? Wer bei wichtigen Entscheidungen nur auf rationale Faktoren setzt, übersieht oft entscheidende Hinweise. Intuition spielt auch im Berufsleben eine wichtige Rolle – und das ist alles andere als unprofessionell.
Wenn das Bauchgefühl recht hat
Studien zeigen: Viele nehmen Stellen an, obwohl sie von Anfang an Zweifel hatten – und bereuen es später. Gründe für das ungute Gefühl sind oft subtil: eine kühle Stimmung im Team, hektische Führungspersonen, fehlende Wertschätzung. Unser Gehirn registriert solche Signale und gleicht sie mit früheren Erfahrungen ab – oft unbewusst.
Doch statt auf das Gefühl zu hören, überwiegt häufig die Vernunft: das bessere Gehalt, der Prestige-Faktor, die Angst vor Lücken im Lebenslauf. So bleiben viele trotz Unzufriedenheit im Job – aus Sorge, als Jobhopper zu gelten.
Intuition basiert auf Erfahrung – nicht auf Esoterik
Was wir als Bauchgefühl wahrnehmen, ist oft das Ergebnis von Erfahrung und Wahrnehmung. Hirnforscher bestätigen: Kein Entscheid ist rein rational – Emotionen und gespeichertes Erfahrungswissen spielen immer mit. Intuition ist also kein Zufall, sondern ein wertvoller Kompass, besonders bei komplexen oder zeitkritischen Entscheidungen.
Vorsicht vor Projektionen
Nicht jedes Gefühl ist echter Instinkt. Manchmal wird das Bauchgefühl durch persönliche Vorerfahrungen verfälscht – zum Beispiel, wenn jemand an eine unangenehme Person aus der Vergangenheit erinnert. Auch umgekehrt kann eine positive Projektion blenden. Wichtig ist deshalb: ehrlich prüfen, woher das Gefühl kommt.
Fazit
Die besten Entscheidungen entstehen nicht aus reiner Logik – und nicht nur aus Gefühl. Wer lernt, Intuition und Verstand in Balance zu bringen, trifft stimmigere und nachhaltigere Entscheidungen. Gerade beim Jobwechsel lohnt sich ein zweiter Blick auf das erste Bauchgefühl – und den Mut, im Zweifel auch Nein zu sagen.