Was erwartet mich in einem Vorstellungsgespräch?
Veröffentlicht am 10.05.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sind Sie Ihrem Traumjob einen grossen Schritt näher gekommen. Jetzt ist es wichtig, sich auf das Interview zu konzentrieren und sich über den Verlauf zu informieren, um die Nervosität zu senken. Abhängig von der Position kann es zwischen 30 und 60 Minuten dauern. Die Struktur ist indes immer dieselbe, sodass das Bewerbungsgespräch regelmässig fünf Phasen durchläuft. Welche das sind, und was in diesen Phasen geschieht - informieren Sie sich hier!
Die fünf Phasen eines Bewerbungsgespräches
Es ist für Bewerber von Vorteil, die fünf Phasen eines Vorstellungsgesprächs zu kennen. Dadurch können Sie sich vorbereiten und werden ruhiger. Schliesslich haben Sie es so weit geschafft, dann ist auch der letzte Schritt in Richtung Traumjob keine Utopie.
- Das Vorstellungsgespräch beginnt mit Smalltalk. Was harmlos klingt, kann am Ende entscheidend sein. "Wie war Ihre Anreise?" oder "Sind Sie problemlos durch den Stadtverkehr gekommen?" oder "Haben Sie einen Parkplatz gefunden?" sind Fragen, die sich als Fallstricke entpuppen können. Geben Sie beispielsweise eine lange Erklärung ab, wie beschwerlich die Anreise oder die Parkplatzsuche waren, wirft das kein gutes Licht auf Sie, da Sie aus einer kleinen Herausforderung ein Problem machen. Da stellt sich die Frage, ob Sie auch im Berufsleben so dramatisch agieren.
- Meist stellt der Gastgeber in der Kennenlernphase sich und seine Funktion im Unternehmen vor. Dann folgt eine Unternehmensdarstellung, bei der Sie den Hintergrund sowie Details zur ausgeschriebenen Stelle erfahren. Machen Sie sich Notizen, wenn Sie wichtige Informationen sammeln oder später eine Frage stellen möchten. Nach der Unternehmensvorstellung werden Ihnen Fragen gestellt, die unter anderem Ihre Bewerbungsmotivation, Ihre Arbeitsweise, Verhalten in Stresssituationen, Ihre Persönlichkeit sowie Ihre Stärken und Schwächen betreffen können.
- Nach der Kennenlernphase erhalten Sie die Möglichkeit zur Selbstpräsentation, die zum festen Repertoire in einem Bewerbungsprozess gehört. Sie wird regelmässig eingeleitet durch den Satz: "Erzählen Sie mal etwas über sich." Dann haben Sie fünf bis zehn Minuten Zeit, um das Wesentliche über Ihre Person auf den Punkt zu bringen. Dabei handelt es sich um einen freien Vortrag, den Sie vorab zuhause üben können. Eine gute Orientierungshilfe und Gedankenstütze bietet der dreiteilige Aufbau "ich bin, ich kann, ich will".
- Danach haben Sie Gelegenheit für Rückfragen, die Sie im Vorfeld erarbeitet oder sich während des Gesprächs notiert haben. Dadurch zeigen Sie echtes Interesse. Sie beweisen ausserdem, dass Sie vorbereitet sind, unterstreichen Ihre Intelligenz und erfahren überdies mehr über das Unternehmen und den Job. Eigene Fragen sind auch ein Indiz für Selbstbewusstsein und Eigeninitiative.
- Selbst beim Abschied nehmen können noch Patzer passieren. Das gilt insbesondere für unbedachte Äusserungen wie "ich hätte nie gedacht, dass Sie mich einladen" oder "jetzt bin ich aber froh, dass das Gespräch vorbei ist" oder "was bin ich froh, dass Sie mich wenigstens eingeladen haben". Das klingt nach Resterampe und Bittsteller, aber nicht nach einem selbstbewussten und professionell agierenden neuen Mitarbeiter. Richtig ist, sich für das Gespräch zu bedanken und den Wunsch zu bekräftigen, diesen Job ausüben zu wollen.
Bereiten Sie das Gespräch nach und überlegen Sie, ob Sie das Unternehmen überzeugen konnten und ob das Unternehmen umgekehrt Sie überzeugt hat. Waren Sie mit dem Verlauf des Gespräches zufrieden und möchten Sie auch weiterhin für dieses Unternehmen arbeiten, dann ist ein Dankschreiben empfehlenswert, das Sie per E-Mail an den jeweiligen Ansprechpartner schicken.