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Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz in der künftigen Arbeitswelt?

Veröffentlicht am 17.08.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Künstliche Intelligenz erobert derzeit immer mehr Bereiche unseres Lebens. Im Alltag wissen wir die neuen Möglichkeiten zu schätzen: Wir stellen der Suchmaschine eine Frage und bekommen eine umfassende Antwort. Doch inwieweit bedroht AI unsere Arbeitswelt und die klassischen Berufe? Die Analyse sollte zumindest zum Nachdenken anregen: Alle Berufe stehen vor einem Wandel.
AI und der Wandel in der Arbeitswelt

Hinter dem Kürzel AI verbirgt sich die künstliche Intelligenz. Sie ist in der Lage, uns in Zukunft immer mehr Aufgaben abzunehmen. Der Anfang ist bereits gemacht: AI kann Waren bestellen, Abrechnungen durchführen und Regale bestücken. Dies wird in naher Zukunft den Handel nachhaltig verändern.

Bereits jetzt gibt es Kassensysteme, die komplett ohne menschliches Eingreifen funktionieren: Der Kunde oder die Kundin geht in einen Laden, legt die benötigten Waren in eine Tasche und verlässt das Geschäft wieder. Kameras werten den Einkauf aus und buchen die Summe der gekauften Artikel von der Kreditkarte ab. Der Zugang zum Geschäft lässt sich mit einer App über das Smartphone steuern. Dies ist nur ein Beispiel für viele Berufe, die in Zukunft vor neuen Herausforderungen stehen könnten.

Der Handel steht vor neuen Herausforderungen

Über einen langen Zeitraum waren Berufe im Handwerk und im Handel eine nahezu sichere Bank: Viele Eltern rieten ihren Kindern zu einer kaufmännischen Ausbildung, weil es in diesem Bereich immer Bedarf an Fachkräften gibt. Zudem war der kaufmännische Bereich ausgesprochen vielseitig. Doch bereits heute sind Experten der Meinung, dass sie ihren eigenen Kindern von einer Ausbildung im Handel abraten würden. Schon jetzt hat die AI wesentliche Bereiche übernommen, für die noch vor einigen Jahren menschliches Handeln erforderlich war.

Handwerk: Maschinen und Anlagen arbeiten ausgesprochen präzise

Für das Handwerk gilt analog, dass Maschinen und Anlagen mit ihrer Intelligenz und der Möglichkeit, präzise zu arbeiten, die Handarbeit überflüssig gemacht haben. Es wird immer Kunden geben, die gern dafür zahlen. Doch eine breite Auftragslage ist im Handwerk mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte nicht mehr gesichert. Somit stellt sich die Frage, inwieweit Handwerk noch goldenen Boden hat oder ob es für junge Menschen doch sinnvoller ist, sich anderweitig zu orientieren.

Journalismus und künstliche Intelligenz

Chatboots wie ChatGPT haben den Wandel zum Ende des Jahres 2022 eingeleitet: Sie sind in der
Lage, Texte zu erstellen, die frei von Fehlern in Rechtschreibung und Grammatik sind. Die Texte liefern stichhaltige Informationen und sie sind angenehm zu lesen. Mittelfristig könnten sie den
Journalismus ersetzen. Experten sind sicher, dass das möglich wäre.

Doch die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, ob wir das als Gesellschaft möchten? Auch wenn ein Text fehlerfrei formuliert und gut lesbar ist, fehlt ihm eine gewisse Note. Diese kann nur der Mensch mit seinen Gedanken formulieren. Experten sehen den Journalismus dennoch bedroht: Es liegt an den Konsumenten, die bereit sein müssen, für guten Journalismus zu zahlen. Sonst könnte auch dieser Bereich künftig zu einem hohen Prozentsatz von der künstlichen Intelligenz übernommen werden.

Ist Pflege durch AI zu ersetzen?

Es herrscht die weitläufige Meinung vor, dass Pflegeberufe vor der AI sicher sind. Doch auch das ist nicht mit letzter Sicherheit der Fall: Experten schauen nach Japan. Dort ist die Pflege mithilfe
von Robotern schon jetzt keine Ausnahme, sondern eine Selbstverständlichkeit. In der Schweiz wird es notwendig sein, die offenen Stellen zu besetzen: Schon jetzt gibt es einen Pflegenotstand, unter dem vor allem die pflegebedürftigen Menschen leiden. Aber auch das Personal ist mit den alltäglichen Aufgaben überfordert.

AI bei der Berufsplanung berücksichtigen

Junge Menschen, aber auch Berufserfahrene sollten die künstliche Intelligenz bei der Planung von
Beruf und Karriere berücksichtigen. Sicher ist, dass die Entwicklung weitergeht und künftig in nahezu allen Bereichen Aufgaben übernehmen wird. Der Mensch wird nicht überflüssig. Doch seine Aufgaben werden sich verändern.