Lässt sich der Fachkräftemangel durch Schweizer im AHV-Pensionierungsalter lindern? - jobmittelland.ch
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Lässt sich der Fachkräftemangel durch Schweizer im AHV-Pensionierungsalter lindern?

Veröffentlicht am 06.04.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Das Renteneintrittsalter steigt, ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei wollen viele Schweizer sogar freiwillig über das Rentenalter hinaus weiterarbeiten. Den meisten wird es jedoch unnötig erschwert. Erfahren Sie, warum das problematisch ist und wie berufstätige Senioren den Fachkräftemangel lindern.
Pensionierte sind wertvoll für die Wirtschaft der Schweiz

Nur weil ein Mensch das Pensionsalter erreicht, ist er noch lange nicht wertlos für die Wirtschaft.
In vielen Fällen ist sogar das Gegenteil der Fall: Senioren können besonders wertvoll für das Unternehmen sein. Sie verfügen über viel Wissen und Erfahrung in ihren Berufen. Das können sie nicht nur weiter zum Wohle des Unternehmens nutzen, sondern es auch leichter an die jüngeren Generationen weitergeben.

Gleichzeitig zeichnen sie sich oft durch viel Geduld und Gelassenheit aus, wodurch sich ihre Anwesenheit positiv auf Teams auswirkt. Wird freiwillig über das 65. Lebensjahr hinaus weitergearbeitet, zeichnen sich die Arbeitnehmer auch durch eine enorme Motivation aus, die Jüngeren nicht selten fehlt.

Arbeitgeber profitieren zudem von der zeitlichen Flexibilität, die viele Senioren besitzen. Insgesamt hat es für sie zahlreiche Vorteile, weiter mit Älteren zusammenzuarbeiten.

Hürden durch den Staat und die Arbeitgeber

Laut Statistiken waren im Jahr 2019 etwa 180.000 Schweizer über das Renteneintrittsalter hinaus
berufstätig. Umfragen haben ergeben, dass etwa dieselbe Anzahl der Menschen aus der älteren
Generation ebenfalls gern weiterarbeiten würde, es aber nicht kann.

Das Hindernis ist dabei nicht immer die eingeschränkte Gesundheit. In den meisten Fällen fühlen sich ältere Schweizer bestraft, wenn sie weiterarbeiten wollen. Bis 2024 zahlen sie sogar für das Arbeiten, denn erst im kommenden Jahr greifen die neuen AHV Reformen.

Auch die Arbeitgeber machen es den Senioren nicht leicht. Viele Unternehmen bieten keine
Möglichkeiten an, Beschäftigte über das Renteneintrittsalter hinaus zu beschäftigen. Dabei wäre es einfach, hier nachzubessern. Es wäre zum Beispiel sinnvoll, neue Beschäftigungsmodelle zu schaffen.

Unternehmen können ihren Mitarbeiter auch flexible Lösungen anbieten, was meist besonders gut aufgenommen wird. Auch wenn viele Ältere weiterhin Vollzeit arbeiten möchten, wünschen sich andere anpassbare Teilzeitmodelle.

Fazit: Den Fachkräftemangel mit Senioren lindern

Senioren sind häufig motiviert zum Weiterarbeiten, verfügen über viel Know-how und haben positive Wirkungen auf Teams. Viele Gründe sprechen für eine Weiterbeschäftigung im Renteneintrittsalter. Der Staat beginnt bereits damit, dies zu erleichtern. Doch nun sollten auch die Arbeitgeber nachziehen und entsprechende Lösungen bereitstellen. Der Erfahrung nach profitieren sie besonders.