Pendeln unter Druck: Wie du mit langen Arbeitswegen gesund bleibst
Veröffentlicht am 13.10.2025 von Henrik Jasek, Leiter Classifieds CH Media - Bildquelle: Getty Images
Lange Arbeitswege gehören für viele zum Alltag – besonders in der Schweiz, wo Wohnen und Arbeiten oft weit auseinanderliegen. Doch was nach Routine aussieht, kann auf Dauer belasten: Stress, gesundheitliche Beschwerden und Zeitmangel im Privatleben sind mögliche Folgen. Wer pendelt, sollte deshalb bewusst gegensteuern.
Warum Pendeln zur Belastung wird
Die Zahl der Langstreckenpendler nimmt zu: Immer mehr Menschen sind täglich über eine Stunde pro Weg unterwegs – besonders zwischen Grossstädten wie Zürich, Bern oder Basel. Gründe sind u. a. hohe Mietpreise, berufliche Chancen in den Zentren und Partnerschaften auf Distanz.
Die Folgen langen Pendelns können sein:
- Erhöhtes Stressniveau durch Stau, Verspätungen, Zeitdruck
- Schlafprobleme, Erschöpfung und Konzentrationsschwächen
- Weniger Zeit für Familie, Freundschaften und Erholung
- Erhöhtes Risiko für Infekte (z. B. in vollen Zügen)
Wann Pendeln trotzdem funktionieren kann
Nicht alle Pendelnden empfinden ihre Situation als belastend – entscheidend sind die Umstände:
- Wird die Zeit im Zug produktiv oder zur Erholung genutzt?
- Gibt es flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Tage?
- Ist der Job erfüllend – und die Entscheidung fürs Pendeln freiwillig?
Wer z. B. gerne auf dem Land wohnt und die Fahrtzeit bewusst nutzt, empfindet das Pendeln oft als weniger stressig als jene, die aus Zwang weit entfernt vom Arbeitsort leben müssen.
Tipps für einen gesünderen Pendel-Alltag
🚗
Beim Autofahren:
- Mitfahrgelegenheiten nutzen: reduziert Kosten und Unfallrisiko
- Staufreie Zeiten finden: früh losfahren kann sich lohnen
- Pausen einplanen, besonders bei langen Strecken
🚆
Im öffentlichen Verkehr:
- Lesen, Sprachen lernen oder Podcasts hören – das macht die Reisezeit produktiver
- Umstiege vermeiden, wenn möglich – selbst wenn die Fahrt etwas länger dauert
- Zugfahrten als Arbeitszeit nutzen (falls erlaubt)
💡
Allgemein:
- Arbeitsweg bewusst gestalten, z. B. mit Musik, Achtsamkeitsübungen oder guter Planung
- Grenzen setzen – nicht sofort nach Feierabend erreichbar sein
- Gesundheit im Blick behalten – regelmässig ausgleichen durch Sport, Schlaf, Erholung
Fazit
Pendeln muss nicht krank machen – aber es kann. Wer den Arbeitsweg aktiv gestaltet, auf Ausgleich achtet und seine Zeit bewusst nutzt, schützt sich langfristig. Und vielleicht lohnt sich auch ein kritischer Blick: Passt der Job zur Distanz – oder wäre ein Wechsel näher zum Wohnort eine Option?