Der Scrum Master wird als Beruf der Zukunft bezeichnet. Doch was ist eigentlich seine Aufgabe? - jobmittelland.ch
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Der Scrum Master wird als Beruf der Zukunft bezeichnet. Doch was ist eigentlich seine Aufgabe?

Veröffentlicht am 15.06.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Ein Scrum Master ist keine Autoritätperson, sondern dient als Unterstützung für das Team. Er soll sein Team zur Bestleistung treiben, jedoch mit den Teammitgliedern auf einer Ebene sein, denn er fungiert nicht als Chef. Seine Aufgabe ist es, Probleme zu erkennen und versuchen sie zu lösen. 
Um dies zu erreichen muss der Scrum Master sorgfältig auf sein Team achten und ein Feingefühl für kleine Veränderungen haben. Wenn er ein Problem bemerkt hat, so ist es seine Aufgabe dieses selbstständig zu analysieren und sich die Folgen für das Team bewusst zu machen.

Dabei muss er nicht nur das Individuum mit seinem Problem berücksichtigen, sondern auch darüber nachdenken, was die Verhaltensweise für das restliche Team bedeutet und wie es ihre Arbeit beeinflusst. Ausserdem muss er versuchen die Ursache des Problems zu ergründen, denn dies sollte behoben und nicht übergangen werden.

Wenn der Scrum-Master diese Fragen für sich geklärt hat, so geht er die Lösungsvorschläge an und überlegt wie man das Problem beheben kann um somit die ursprüngliche Bestleistung des Teams wieder herzustellen. Wenn diese Kopfarbeit erledigt ist, so tritt er dann an das Team heran und spricht das Problem nicht nur an, sondern präsentiert auch seinen Lösungsvorschlag.
Um als Scrum Master zu arbeiten, gibt es gewisse Charakteristiken, die vorhanden sein sollten:
  1. Selbstvertrauen, denn man muss an seine Beobachtungsgabe glauben und von seinem Lösungsvorschlag überzeugt sein
     
  2. Mut um an das Team heranzutreten und den selbst überlegten Lösungsvorschlag präsentieren
     
  3. gute Beobachtungsgabe, damit man die Probleme (auch jene, die nicht so offensichtlich sind) erkennen kann
     
  4. selbstständiges Arbeiten, da man selbst Sachen ergründen muss und das allein
     
  5. Feingefühl, denn die Probleme können auch privater/emotionaler Natur sein
     
  6. das Bedürfnis haben den Mitmenschen auf einer Ebene zu begegnen und das auch im Arbeitsbereich.
Ein zu dominantes oder autoritäres Verhalten ist hier nicht angebracht! Der Ein oder Andere wird sich nun vielleicht fragen, inwiefern diese Arbeit massgeblich zum Erfolg des Teams beitragen wird. Die Theorie basiert dabei auf der Annahme, dass Probleme und Konflikte der Mitglieder ihre Arbeitsweise beeinträchtigen.

Dabei geht es nicht nur um Konflikte zwischen zwei Teammitgliedern, sondern auch jedem seine individuellen Probleme. Die Theorie besagt, dass ein Team nur dann Höchstleistung leisten kann, wenn es allen Beteiligten gut geht und keine Probleme irgendwo im Versteckten schlummern. Da das Beobachten seiner Mitmenschen im stressigen Arbeitsalltag aber nicht immer so möglich ist, da man selbst auch noch eigene Aufgaben zu erledigen hat, gibt es hierfür den Scrum Master, der auf Augenhöhe und mit genug Feingefühl das Problem angeht.

Damit wird den Mitarbeitern signalisiert, dass sie mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden, sondern sie jemand unterstützt und sie gesehen werden. Diese Situation gibt es in Chef-Angestellten-Verhältnissen eher seltener, denn hier ist der Chef eine Autoritätsperson und möchte grundsätzlich nur, dass gute Leistungen erbracht werden, aber er beschäftigt sich in der Regel nicht mit der Ursache des Problems, weil man sich nicht auf einer Ebene befindet und viele Chefs dafür auch keine Zeit haben.