Welche Arbeitszeitmodelle bevorzugen Arbeitnehmer bei Jobantritt?
Veröffentlicht am 21.03.2024 von Marcel Penn, Marketing- & Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Die moderne Arbeitswelt kennt verschiedene Arbeitszeitmodelle. Diese entwickeln sich weg von der klassischen, starren Arbeitszeit. Beschäftigte können im Homeoffice oder in Gleitzeit arbeiten. In einem gewissen Rahmen ist es möglich, die Bürozeiten zu wählen. Doch was ist Arbeitnehmern wirklich wichtig: eine flexible Arbeitszeit oder ein hoher Lohn?
Das Problem der festen Arbeitszeiten
Über einen Zeitraum von Jahrzehnten bestimmte der Arbeitgeber die Arbeitszeiten. Die klassische Bürozeit erstreckte sich von sieben Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags. Die Schichtdienste begannen um sechs, 14 und 22 Uhr. Ein wichtiges Kriterium für die Messung der Arbeitszeit war die Arbeitszeiterfassung: Sie zeigte nicht nur an, ob der Arbeitnehmer seine Wochenarbeitszeit erfüllte, sondern auch, wie oft er zu spät kam.
Persönliche Belange spielten keine Rolle: Ein unvorhergesehener Stau, eine Autopanne oder ein ausgefallener Zug sorgten in vielen Unternehmen für Stress, mitunter auch für Abmahnungen. Durch die Digitalisierung, aber auch durch die Bedeutung der Work-Life-Balance haben sich die Arbeitszeitmodelle verändert. Diese Änderungen kommen den Arbeitnehmern zugute: Sie können sich ihre Zeiten freier einteilen. Unvorhergesehene Probleme auf dem Weg zur Arbeit spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Digitalisierung verändert die Arbeitswelt
Die Digitalisierung hat viele Lebensbereiche verändert. Dies betrifft auch die Arbeitswelt. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter sicher mit den internen Servern zu vernetzen. Daraus ergeben sich neue Arbeitszeitmodelle. Die Arbeit kann in der Theorie von jedem Ort der Welt aus erledigt werden. Präsenz im Büro ist nur zu bestimmten Zeiten notwendig. Meetings lassen sich ebenso digital organisieren wie der Einkauf von Waren oder die Bestellung von Dienstleistungen. Mitarbeiter müssen nicht mehr vor Ort sein und es ist nicht mehr so wichtig, eine feste Zeit einzuhalten. Es gilt, die wöchentliche Arbeitszeit nachzuweisen. Zu welchen Zeiten und an welchem Ort der Beschäftigte tätig ist, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.
Arbeitnehmer begrüssen die neuen Arbeitszeitmodelle
Arbeitnehmer sind offen für die neuen Arbeitszeitmodelle und nehmen sie gern an. In der Gruppe der 35- bis 65-Jährigen spricht sich eine Mehrheit für flexible Arbeitszeiten aus. Dabei kann es sich um Gleitzeit handeln, aber auch um Homeoffice oder einen Mix aus der Arbeit zu Hause und in Präsenz im Büro. Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit, einen gewissen Grad der Selbstbestimmung über die eigene Arbeitszeit zu erhalten. Bei den neuen Arbeitszeitmodellen ist es kein Problem, wenn der Zug einmal ausfällt oder das Auto streikt. Der Beschäftigte wechselt an diesen Tagen ins Homeoffice oder beginnt eine Stunde später. Die fehlende Stunde gleicht er zu einem anderen Zeitpunkt aus.
Flexible Arbeitszeit oder höheres Gehalt?
Wenn Sie sich neu auf eine Stelle bewerben, haben Sie mitunter die Wahl zwischen einer flexiblen Arbeitszeit oder einem höheren Gehalt. Dies ist der Fall, wenn eine Stellenausschreibung ein modernes Arbeitszeitmodell anbietet, aber ein nicht so hohes Gehalt verspricht. Ein anderes Angebot bietet hingegen ein sehr attraktives Gehalt, schreibt aber ein starres Arbeitszeitmodell vor. Wie würden Sie sich entscheiden?
Jüngere Menschen bevorzugen das höhere Gehalt
Menschen in der Altersgruppe bis 35 bevorzugen einer Statistik zur Folge ein höheres Gehalt. Sie nehmen dafür eher starre Arbeitszeiten in Kauf als Beschäftigte im Alter zwischen 35 und 65 Jahren. Gründe dafür können sein, dass die Beschäftigten der höheren Altersgruppe finanziell eher abgesichert sind als jüngere Menschen. Sie können auf ein paar hundert Schweizer Franken im Monat verzichten und sich auf eine bessere Work-Life-Balance konzentrieren.
Flexible Arbeitszeitmodelle liegen im Trend
Arbeitszeiten, die der Arbeitgeber ohne einen Spielraum festlegt, gehören in immer mehr Unternehmen der Vergangenheit an. Neue Formen der Arbeitszeitgestaltung wie Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit und Homeoffice liegen im Trend. Sie verbessern die Work-Life-Balance und stehen bei vielen Arbeitnehmern hoch im Kurs. Einige verzichten bei einer Neuanstellung sogar auf ein höheres Gehalt, wenn sie dafür in einem flexiblen Modus arbeiten können.