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Was halten Schweizer von einer Bewerbung mit KI?

Veröffentlicht am 07.12.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Wer sich bewirbt, möchte verständlicherweise keine Fehler machen. Da hört es sich zunächst eher kontraproduktiv an, Bewerbungsunterlagen automatisiert generieren zu lassen, oder? Nicht unbedingt, denn immer mehr Jobsuchende vertrauen bei ihren Bewerbungen erfolgreich auf die Künstliche Intelligenz!
Überraschende Umfrageergebnisse unter Berufstätigen

Im Rahmen einer Umfrage wurden in der Schweiz mehr als 1000 Berufstätige gefragt, ob sie bereits Erfahrungen mit KI-unterstützten Bewerbungen gemacht haben. Dabei kam heraus, dass tatsächlich schon 30 Prozent der Befragten für die Erstellung ihrer Anschreiben oder Lebensläufe auf den Algorithmus der Künstlichen Intelligenz vertrauten.

Die Zahl derer, die bereit sind, ein Bewerbungsgespräch mit einem Chatbot zu führen, ist sogar noch etwas höher: 35 Prozent würden sich darauf einlassen. Eine Auswertung der Ergebnisse ergab aber auch, dass die Bereitschaft bei jüngeren Menschen höher ist als bei älteren Jobsuchenden und bei Männern höher als bei Frauen. Ein weiteres Drittel schliesst diese Art der Kommunikation zwischen den Bewerbern und den Personalern jedoch ganz klar aus: Für sie ist es quasi ein No-Go.

Die restlichen Befragten würden einem Bewerbungsgespräch mit einem Chatbot mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Grundsätzlich ist ihre Haltung zwar eher ablehnend, doch falls es keine andere Alternative gibt, wären auch sie dazu bereit. Doch was heisst dann nun eigentlich? Bestimmt künftig eine Künstliche Intelligenz, ob wir den Traumjob bekommen oder nicht?

Nicht ausschliesslich auf die KI vertrauen

Allen Jobsuchenden, die der KI eher kritisch gegenüberstehen, sei gesagt, dass sie sehr wahrscheinlich schon mindestens einmal unbewusst Künstliche Intelligenz genutzt haben. Schliesslich bieten die meisten Jobplattformen umfangreiche Suchfunktionen mit individuellen Filteroptionen. Wer also bestimmte Schlüsselwörter und Suchbegriffe in die entsprechende Leiste eingibt und sekundenschnell passende Ergebnisse angezeigt bekommt, hat dabei von einem intelligenten Algorithmus profitiert.

Im Prinzip funktioniert das bei Bewerbungen nicht viel anders. Sie geben beispielsweise bei ChatGPT ein, dass die KI für Sie ein Anschreiben für die Tätigkeit als XXX generieren soll. Gefällt Ihnen das Ergebnis nicht, können Sie Ihre Anweisungen präzisieren und mehr ins Detail gehen. Fragen Sie die KI zum Beispiel, wie Sie in dem Text Ihre Fähigkeiten und Stärken am besten hervorheben können oder wie sich bestimmte Textpassagen anders (formeller, kreativer, höflicher) formulieren lassen. Ganz wichtig: Sie müssen und sollten die Vorschläge der KI nicht 1:1 umsetzen.

Sehen Sie die generierten Texte vielmehr als Inspiration und verleihen Sie ihnen mit zusätzlichen eigenen Worten eine einzigartige Note. Personaler erwarten von Bewerbern heutzutage ein gewisses Mass an Kreativität und keine typischen Standardaussagen. Ein gutes Anschreiben ist perfekt auf den jeweiligen Job UND das Unternehmen abgestimmt, zeichnet sich aber gleichzeitig auch durch Individualität aus. Dazu ist die Künstliche Intelligenz aktuell aber noch nicht imstande.

Abgesehen davon möchten Sie doch auch, dass Ihre Bewerbung positiv aus dem Rahmen fällt und eine besondere Beachtung findet, nicht wahr? Übrigens: Was die Anpassung des Anschreibens an das Unternehmens betrifft, so erweist sich die KI auch hier als hilfreich. Fragen Sie einfach nach der Unternehmenskultur- oder philosophie und bringen Sie die wichtigsten Informationen geschickt in Ihrem Text unter!